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Bäuerinnenstammtisch Mitteldeutschland

Der sehr gut besuchte "Bäuerinnenstammtisch" fand mit der agra 2022 nun zum zweiten Mal statt.

Soweit ich die Regierung in Sachsen kenne, zählte ich mindestens vier Staatsminister*innen und Staatssekretärinnen. Zudem war das BMEL repräsentiert und die Agrarverbände vertreten. Die Leiterin des Lehr- und Forschungsguts Oberholz, Karin Heinichen (Universität Leipzig) saß mit mir an einem Tisch. Wir tauschten uns rege aus. Agrar-Influencerin Annemarie Paulsen (Landwirtin in Brandenburg),  Luisa Hochstein (Milchkönigin in Sachsen und Juniorchefin ihres Familienbetriebs), Sabrina Gerdes (Solawi-Landwirtin und Referentin der Allmende Taucha e.V.) und viele weitere Landwirtinnen meldeten sich mit politischen Statements zu Wort.

Der Tenor war respektvoll, aber durchaus kämpferisch. Vor allem, als es darum ging berechtigte Forderungen nach Teilhabe und Gleichstellung nicht zum wiederholten Male gegenüber den politischen Vertreter*innen vorbringen zu müssen. Sondern -so die klare Aussage: die Handlungsempfehlungen aus der Studie von 2023 zur "Lebens- und Arbeitssituation von Landwirtinnen" endlich umsetzen und die Rahmenbedingungen für Landwirtinnen deutlich  verbessern!

Wie sonst ist es zu schaffen, dass grüne Berufe, die heute für junge Frauen attraktiv sind es auch morgen noch sein werden?  Auf dem Arbeitnehmerinnenmarkt für gut ausgebildete Frauen sind handfeste Perspektiven gefragt: faire Bezahlung, fortschrittliche Ausbildungsbetriebe, Zugang zu Land und Betriebsmitteln und vor allem, Repäsentanz in den agrarpolitischen Verbänden und Gremien.

 

Vor dem agrarpolitischen Stammtisch blieb genügend Zeit, die Agrar-Ausstellung zu besuchen:

Die Atmosphäre am Messe-Samstag war entspannt und unaufgeregt. Auf der großen Ausstellungsfläche für moderne Agrartechnik wurde alles geboten, was gekauft werden will. Anders als bei der großen, internationalen "Schwester" Agritechnica in Hannover, blieb das Gedränge an den Traktoren überschaubar und übersichtlich. Die Händler schienen viel Zeit zu haben für Beratung und Smalltalk. Eigentlich der ideale Ort, um sich zu informieren, beraten zu lassen und auch mal Probe zu sitzen.

Genauso in der Tierhalle: Überall war Platz zu schauen und die Tiere wahrzunehmen. Sicherlich erleben die Tiere auf der Messe einen sehr hohen Stress. Vielleicht war das den Menschen einfach bewußt? Denn es herrschte kein hektischer und lauter Rummel. Kinder wie Erwachsene verhielten sich respektvoll und neugierig.

 

Ich meine, 2026 bin ich wieder dabei!